Medienkompetenz: Den richtigen Umgang mit Medien erlernen  

von Luisa, Chantal, Sarah, Laura und Sarah

Du wachst auf und der erste Griff geht zum Handy? Vor dem Einschlafen noch einen letzten Blick auf den Bildschirm? Vor allem in jüngeren Generationen sind digitale Medien kaum wegzudenken und haben einen enormen Einfluss auf unser Leben. Daher ist Medienkompetenz wichtiger denn je.

Wir werden immer öfter mit multimedialen Inhalten konfrontiert, müssen entscheiden wie wir mit den vielen Informationen, die wir täglich erhalten, umgehen und laufen gleichzeitig Gefahr Opfer digitaler Bedrohungen zu werden. Selbst gängige Mediennutzer*innen sind meist unzureichend im Themenfeld Medienkompetenz informiert. Es ist wichtig, dass wir unser Nutzungsverhalten also einmal selbst kritisch hinterfragen und überdenken. 

Im Folgenden wollen wir euch in einige Schlüsselbereiche der Medienkompetenz einführen und nützliche Tipps für euren zukünftigen Umgang mit Medien an die Hand geben.

Multimediale Kommunikation 

Multimediale Kommunikation ist eine facettenreiche Strategie, die die Verwendung unterschiedlicher Kommunikationsmedien geschickt miteinander verknüpft, um eine wirkungsvolle Übermittlung von Botschaften zu ermöglichen. Im Zeitalter der Digitalisierung sind Social Media, Blogs und Webseiten zentrale Instrumente für die Verbreitung multimedialer Inhalte. Durch die Kombination von Bildern, Texten und Videos[1] können Unternehmen ihre Botschaften wirkungsvoller präsentieren, wobei verschiedene Sinne der Zielgruppe angesprochen werden, um eine breitere emotionale Resonanz zu erzeugen. Die Bedeutung in der sozialen Interaktion zeigt sich besonders durch Videokonferenzen, Podcasts[2] und Live-Streams. Diese erleichtern den Echtzeitdialog und fördern eine virtuelle Nähe zwischen den Kommunikationspartnern, was nicht nur die persönliche Verbindung stärkt, sondern auch die Effizienz von Teammeetings, insbesondere in einer Zeit des Remote-Arbeitens, verbessert. Im Bildungsbereich bereichern multimediale Ansätze den Lernprozess mit Animationen, interaktiven Grafiken und Videoinhalten[3]. E-Learning-Plattformen setzen vermehrt auf multimediale Inhalte, um das Interesse der Lernenden zu steigern und eine effektive Wissensvermittlung zu gewährleisten. Insgesamt eröffnet die effektive Nutzung verschiedener Kommunikationsmedien durch multimediale Ansätze eine Welt der kreativen Möglichkeiten. Der Einsatz von visuellen Elementen, audiovisuellen Inhalten und innovativen Technologien trägt dazu bei, dass Informationen nicht nur übermittelt, sondern auch erlebt werden können. 

Informationskompetenz

Was genau ist die sogenannte Informationskompetenz?

Sie umfasst die Fähigkeit, Informationen effektiv zu suchen, zu bewerten, zu nutzen und zu kommunizieren. Zentral ist dabei Quellen auf ihre Verlässlichkeit zu überprüfen und die Seriosität von Inhalten zu hinterfragen. Ein wichtiger Bestandteil dieser Kompetenz besteht darin, Fake News zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken.

Spricht man von Fake News, handelt es sich um absichtlich falsch verbreitete oder irreführende Informationen. Ein bekanntes Beispiel sind dabei die zahlreichen Verschwörungstheorien während der Corona Pandemie. Besitzt man keine Informationskompetenz, ist es gut möglich, dass derartige Inhalte für echte Nachrichten gehalten werden. Besonders gefährlich sind Fake News, wenn sie weitreichende Auswirkungen auf die Gesellschaft, Politik oder das individuelle Verhalten haben. Im Bereich politische Einflussnahme werden Fake News eingesetzt, um Wahlen oder politische Prozesse zu beeinflussen, dies kann die demokratische Entscheidungsfindung untergraben. 

Um Informationskompetenz zu fördern, sind daher Bildungsprogramme und Medienkompetenz-Initiativen entscheidend. Schulen, Hochschulen und öffentliche Einrichtungen spielen dabei eine zentrale Rolle. Die Förderung dieser Kompetenz ist jedoch nicht nur eine Aufgabe von Bildungseinrichtungen, sondern erfordert auch die Mitwirkung von Medienunternehmen, sozialen Plattformen und der Gesellschaft als Ganzes.

Insgesamt ermöglicht Informationskompetenz, den Herausforderungen einer komplexen Informationslandschaft souverän zu begegnen, fördert die Resilienz gegenüber Fehlinformationen und trägt dazu bei, eine informierte und engagierte Gesellschaft aufzubauen.

Selbstregulierung der Bildschirmzeit und Schaffung eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen Online- und Offline-Aktivitäten

Um die Mediennutzung zu regulieren, ist es zunächst wichtig, dass man sich über die negativen Auswirkungen der digitalen Medien und ihrer Plattformen bewusst wird. Erst dann ist es möglich, gezielt an bestimmten Strategien zu arbeiten, die bewusst unsere Nutzung verringern. Eine gute Strategie hierfür ist die Eingrenzung durch das klare Setzen von Grenzen zu bestimmten Zeiten. Aus diesem Grund kann es auch sinnvoll sein, Apps zu nutzen, die die Nutzungszeit bereits automatisch begrenzen. Während man den Konsum der Online-Aktivitäten zunehmend verringert, ist es allerdings wichtig gleichzeitig auch die Offline-Aktivitäten zu verstärken. Aktivitäten unabhängig von Social Media wie beispielsweise Lesen oder Spazieren gehen, können uns wiederholt bewusst machen, wie wichtig es ist, seine Bildschirmzeit zu regulieren.[4]

Dies ist ein Prozess, welcher Zeit sowie Disziplin erfordert. Für Kinder ist es deshalb meist noch schwieriger als für Erwachsene ihren Medienkonsum zu regulieren. Eltern können deshalb ein hilfreicher Bestandteil dieses Prozesses sein. Sie können beispielsweise ihre Kinder über mögliche Gefahren aufklären und ihnen bei der Zeitbegrenzung helfen. Zudem können sie die Kinder dazu motivieren vermehrt Offline-Aktivitäten aufzunehmen. Nur durch eine solche gesunde Balance ist es möglich, die positiven Aspekte der digitalen Medien effektiv zu nutzen.[5]

Soziale Medienkompetenz

Wie genau kann man sich online sicher bewegen? Und wie kann man sich selbst und andere vor Cybermobbing schützen? Hier findet ihr die wichtigsten Tipps, sinnvoll und sicher zu surfen: 

  • Seid euch bewusst, wer eure Beiträge auf Social Media sehen kann – habt ihr einen privaten Account oder kann jeder auf euer Profil zugreifen? 
  • Seid vorsichtig, was ihr kommentiert – negative Kommentare können andere Menschen verletzen und sind auch oft öffentlich – seid respektvoll. 
  • Gebt keine sensiblen Daten von euch preis. 
  • Seid euch bewusst, dass öffentliche Posts später auch von potentiellen Arbeitgebern eingesehen werden können.[6]
  • Durch öffentliche Posts mache ihr euch auch für Cybermobbing angreifbar.[7]

Cybersicherheit: Online sicher unterwegs

Oft muss man sich, wenn man ein bestimmtes Online-Angebot oder eine App nutzen möchte, zunächst registrieren und dabei lässt es sich meist nicht vermeiden persönliche Daten, wie Name oder Geburtsdatum, preiszugeben.

Durch unsere hohen Aktivitäten im Internet steigt somit auch die Gefahr Opfer einer Cyberattacke zu werden. Dies ist auch schon lange keine Seltenheit mehr und kann Unternehmen sowie auch Privatpersonen treffen.

Sobald wir Medien nutzen setzen wir uns auch den Gefahren im Netz aus. Bild: Pixabay

Um das Risiko, dass eine fremde Person auf eure Daten zugreifen kann, zu verringern gibt es ein paar grundlegende Tipps, auf die ihr achten solltet[8]

  1. Software aktuell halten 

-> Updates immer durchführen, sobald sie verfügbar sind, damit keine Sicherheitslücke entsteht

  1. Sensibilisierung für Phishing 

Niemals auf Links in Spam-Mails klicken und dort personenbezogene Daten angeben

E-Mailadresse nicht unbedacht weitergeben – zum Schutz ein Wegwerf-Mailkonto für Abonnements einrichten

  1. Starke Passwörter verwenden

Ihr solltet Passwörter nicht mehrmals verwenden und regelmäßig ändern.

Info: Was macht ein starkes Passwort aus?
Lang und mind. 12 Zeichen
Groß- und Kleinbuchstaben, Sonderzeichen und Zahlen verwenden
Zahlenfolgen und persönliche Angaben vermeiden
Keine Folge von benachbarten Tasten
Schlecht: 12345
Gut: 56´HPzyW/92!);

  1. Multifaktor-Authentifizierung nutzen

Nutzer*innen müssen sich zweimal authentifizieren, um auf ein Online-Konto zuzugreifen z.B. über ein Einmalpasswort, dass an ihr Handy geschickt wird

  1. Öffentliche und kostenlose WLAN-Netzwerke vermeiden

Sicherheitsvorkehrungen oft nur einfach oder gar nicht vorhanden.

Wir hoffen, dass wir euch einen Einblick in einige Teilbereiche der Medienkompetenz geben konnten und ihr nun besser einschätzen könnt, auf was ihr bei einem verantwortungsvollen Umgang mit Medien achten müsst, wie ihr kritisch auf Informationen reagiert und euch auch weiterhin sicher im Netz bewegt. 

Da unser Medienkonsum in Zukunft nicht weniger werden wird und die Technologie und damit auch die Nutzungsmöglichkeiten sich stetig verändern und weiterentwickeln, werden auch die Gefahren im Internet größer und man muss wissen, wie man sich selbst und seine Daten dabei schützen kann. Es kann also nur von Vorteil sein sich auch weiterhin mit dem Thema Medienkompetenz auseinanderzusetzen und sein Handy auch öfter mal zur Seite zu legen, um die Offline-Zeit zu genießen. 


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